Ein weltweit führender Hersteller von längsnahtgeschweißten Großrohren vertraut erneut auf den Siegerländer Sondermaschinenbauer. Mit der neuen Graebener® Rohrbiegepresse optimiert der Global Player seine Produktionsprozesse und ist in der Lage, einen enormen Umfang unterschiedlichster Spezialrohre mit großem Abmessungsbereich und extremem Durchmesser-Wandstärkenverhältnis herzustellen.
Der Maschinenbauer Graebener® Maschinentechnik baut seit Jahrzehnten kundenindividuelle Maschinen für den Einsatz in Rohrwerken. Die jüngst entwickelte Rohrbiegepresse dient dem Biegen von Schlitzrohren und Halbschalen im Schrittbiegeverfahren. Die Besonderheit dieser Sonderanfertigung liegt in ihrer enormen Flexibilität, denn mit ihr lassen sich Rohre unterschiedlichster Dimensionen herstellen: mit Außendurchmessern von 12" bis 48" (bis 100" für Halbschalen), Wandstärken von 12 bis 75 mm und Längen zwischen 6 und 13,2 m. Einzigartig ist vor allem, dass mit der Biegepresse auch Rohre mit sehr geringen Durchmessern bei gleichzeitig hohen Wandstärken gefertigt werden können. Materialien mit hohen Streckgrenzen, wie X80, X90 und X100, werden dabei problemlos verarbeitet. Für ein solch enormes Fertigungsspektrum benötigen Großrohrfertiger normalerweise mehrere Anlagen.
Ein weiterer wirtschaftlicher Pluspunkt, den alle Graebener® Rohrbiegepressen gemein haben, ist der vergrößerte Hub des Biegeschwertes sowie seine stabile Seitenführung. Der vergrößerte Hub sorgt dafür, dass das Schwert nach Abschluss des Biegeprozesses vollständig aus dem Rohr herausgezogen werden kann. Damit kann der verbleibende Spalt im Rohr unmittelbar in der Maschine mit Hilfe des Schwertes selbst zugedrückt werden. Die stabile Seitenführung macht diesen Prozess sogar für kleine, dickwandige Rohre möglich. Eine zusätzliche Rohrschließpresse, wie sie regulär eingesetzt würde, ist damit nicht mehr erforderlich.
Mit der Graebener® Rohrbiegepresse lassen sich folglich sowohl Investitionsvolumen verringern als auch Produktionszyklen verkürzen – die Basis für einen langfristig wirtschaftlichen Fertigungsprozess.
Technisch überlegen
Die Biegepresse verfügt über eine Presskraft von 70.000kN, die durch sechs geregelte Hydraulikzylinder an dem Biegeschwert erreicht wird. Dank einer speziellen Kraftverteilung und Steuerung lassen sich damit auch die kleinen, dickwandigen Rohre herstellen. Bei sechs Meter langen Rohren erreicht die Presse bspw. eine Presskraft von außergewöhnlichen 52.000kN.
Sollen Rohrdurchmesser von bis zu 100" produziert werden, lassen sich mit der Presse Halbschalen biegen, die später zu einem Rohr zusammensetzt werden. Für die automatisierte Entnahme der Halbschalen nach dem Biegeprozess sorgt ein eigens entwickeltes Handlingsystem. Parallel werden alle Prozessparameter mit Hilfe des Automatisierungssystems Graebener® BendPro® gespeichert, so dass die Einstellungen und Verfahrwege für wiederkehrende Produkte jederzeit abrufbar sind.
Schnellere Fertigung unterschiedlicher Chargen
Großrohrfertiger müssen einerseits einen hohen Durchsatz mit gleichbleibender Qualität gewährleisten. Andererseits wird erwartet, dass sie auch bei Sonderabmessungen und kleinen Losgrößen flexibel und schnell auf Kundenanforderungen reagieren. Häufige Werkzeugwechsel jedoch, insbesondere bei kleinen Chargen, kosten Zeit und Geld. Sämtliche Graebener® Biegepressen sind deshalb so ausgelegt, dass die verschiedenen Rohrgrößen im Standardabmessungsbereich mit nur einem einzigen Werkzeugsatz flexibel und ohne Wechsel gefertigt werden können. Die Umrüstzeit für dimensionsabhängige Werkzeuge entfällt und trägt damit zur Effizienzsteigerung des Biegeprozesses bei.
Begrenzte Schwerlastroute erfordert konstruktives Umdenken
Nicht nur die Anforderungen des Kunden erforderten besondere konstruktive Lösungen. Auch aus logistischer Sicht war die neue Rohrbiegepresse eine Herausforderung für den Sondermaschinenbauer. So war die Presse aufgrund der geforderten Leistung und der dadurch resultierenden Bauweise mit rund 1.100 Tonnen Gewicht nicht nur die größte und schwerste Rohrbiegepresse in der Geschichte Graebeners®, sie erforderte auch eine spezielle Konstruktion der Traversen. Da diese das Maximalgewicht der Schwerlastroute weit überschritten, führte Graebener® die Konstruktion so aus, dass die einzelnen Traversen jeweils in zwei Teilen gefertigt und vor Ort zusammengeschweißt werden konnten.
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