Dieter Kapp feierte am 24. April seinen Austritt aus dem aktiven Geschäft des Netphener Sondermaschinenbauers Graebener® Maschinentechnik und blickte mit Freude und Stolz auf seine persönliche Erfolgsgeschichte zurück. Gleichzeitig übergab er die Führung an seinen Sohn Fabian Kapp. Dieser will neben der Fortführung des bisher erfolgreichen Sondermaschinenbaus die Anlagenentwicklung für die Brennstoffzellen- und Elektrolyseindustrie ausweiten.
Dieter Kapp begann seine Berufslaufbahn 1970 bei der Firma Wilhelm Schäfer Maschinenbau GmbH & Co. in Wilnsdorf-Wilden. Nach seiner Ausbildung zum Technischen Zeichner war er dort 25 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig – als Konstrukteur, Verkaufsleiter und Technischer Leiter mit Prokura sowie Mitglied der Geschäftsführung. 1995 führte ihn seine Laufbahn dann als Maschinenbauexperte in das Familienunternehmen Theodor Gräbener Großrohr GmbH & Co. KG. Dort wirkte er fortan als Technischer Leiter und Prokurist an der Seite von Dr. Theodor Gräbener, der das Unternehmen bereits in 3. Generation leitete. Damals betrieb das Unternehmen noch ein Rohrwerk zur Fertigung von Großrohren. Strategische Gründe erforderten jedoch bald eine Neuausrichtung, in deren Folge man das Großrohrwerk stilllegte und fortan nur noch den Maschinenbau fokussierte.
Mit der Neuausrichtung, die Dieter Kapp durch seine technische Führung entschieden mitgeprägt hatte, entwickelte sich das Unternehmen positiv, und so wurde er schon 1999 zum weiteren Gesellschafter und Partner von Dr. Gräbener ernannt.
Innovationsgeist wird großgeschrieben
Graebener Maschinentechnik entwickelt und realisiert seither maßgeschneiderte Sondermaschinen für Kunden aus allen Teilen der Welt. Dank der herausragenden technischen Expertise Dieter Kapps setzte das Unternehmen vielfach neue Maßstäbe. So revolutionierte Dieter Kapp zur Jahrtausendwende mit seiner patentierten Tailor-Welded-Plates-Technologie die Schiffsdeckfertigung der Meyer Werft in Papenburg. 2003 baute er den Roboclamp, mit dem Fahrzeugteile hergestellt werden. Bis heute ist dieser – mit einer Schließkraft von 13.000 Tonnen – die stärkste Hydroformingpresse der Welt. Für seine Innovationskraft erhielt das Unternehmen 2010 den „Förderpreis für innovative mittelständische Unternehmen“, verliehen durch NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben. Darüber hinaus realisierte Dieter Kapp immer wieder verschiedenste innovative Anlagen für die Großrohrfertigung und die Windturmindustrie.
Parallel zu dem Anlagenbau für die Kernmärkte Hydroforming, Automotive, Großrohrfertigung, Behälterbau, Windturmfertigung und Schiffbau beschäftigt sich das Unternehmen seit 20 Jahren außerdem mit dem Zukunftsmarkt Wasserstoff, um den Wandel hin zur klimaneutralen Energieerzeugung und -nutzung zu bewältigen.
Graebener® bleibt ein Familienunternehmen mit Kontinuität
Mit der Übergabe der Geschäfte an seinen Sohn Fabian ist dieser nun alleiniger Geschäftsführer der Gräbener Maschinentechnik GmbH & Co. KG in Netphen-Werthenbach. Fabian Kapp trat als gelernter Elektriker und Elektroingenieur bereits 2009 ins Unternehmen ein und widmete sich insbesondere der Forschung und Entwicklung von Technologien und Anlagen zur Herstellung von Brennstoffzellen- und Elektrolysekomponenten. Schon 2003 hatten Dr. Gräbener und Dieter Kapp die enormen Potenziale des zukunftsgerichteten Wasserstoffmarktes erkannt und eine Hydroformingpresse zur Formung von Bipolarplatten, dem Herzstück von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren, entwickelt. Mit dem Eintritt Fabian Kapps folgten eine Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und die Realisierung weiterer Fertigungsanlagen für die Wasserstoffindustrie. Neben dem klassischen Maschinenbaugeschäft etablierten Fabian und Dieter Kapp ein weiteres Standbein und erwirkten, dass Graebener® mit seiner Sparte Graebener® Bipolar Plate Technologies heute weltweit als Spezialist im Wasserstoffmarkt bekannt ist und als Experte geschätzt wird.
Unterdessen zog sich Dr. Theodor Gräbener nach und nach aus dem operativen Geschäft und der Geschäftsführung zurück. Fabian Kapp wurde derweil zunächst als Prokurist berufen und 2020 zum Geschäftsführer bestellt. Mit dem jetzigen Rückzug seines Vaters als Geschäftsführer führt Fabian Kapp das Unternehmen weiter. Bereits vor Jahren hatte man im Unternehmen einen Transformationsprozess angestoßen mit dem Ziel, die Zukunft mit den nachfolgenden Führungskräften erfolgreich beschreiten zu können.
Wenn Dieter Kapp nun das Zepter übergibt, so steht er dem Unternehmen doch weiterhin als Berater zur Seite, um die Folgegeneration nach wie vor an seinem technischen Wissen der letzten 50 Jahre teilhaben zu lassen. Dieter Kapp ist positiv gestimmt: „Für mich beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, und ich freue mich, mehr Zeit für private Dinge, wie meine beiden Enkelkinder, zu haben.“ Mit einem Lächeln gibt er zu: „Gleichzeitig bin ich froh, dem Maschinenbau, der seit so vielen Jahrzehnten meine Leidenschaft ist, nicht vollständig den Rücken zu kehren.“
Fabian Kapp ist dankbar für die lehrreiche gemeinsame Zeit. Trotz anhaltender weltweiter Krisen blickt er optimistisch in die Zukunft und betont: „Ich trage nicht nur die Verantwortung für den Fortbestand und die Weiterentwicklung unseres Familienunternehmens. Damit einher geht auch eine große Verantwortung für all meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien. Eine Herausforderung, die ich gerne annehme und der ich weiter mit Herzblut und großem Einsatz begegnen möchte.“
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